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Rohranschlüsse

Werkstoffe

Nachhaltige Materialien für SHK-Produkte

Metallringe

Bei der Werkstoffwahl für SHK-Produkte wurden lange Zeit vorrangig technische Eigenschaften, die Kosten sowie die Erfüllung der gültigen Normen und Standards berücksichtigt. Aktuell rückt das Thema Nachhaltigkeit verstärkt in den Fokus, die etwa durch den Einsatz entsprechender Materialen, besondere Langlebigkeit und die Kreislauffähigkeit entlang des gesamten Lebenszyklus berücksichtigt wird.

Sourcing von SHK-Werkstoffen: Resilienz in der Lieferkette

Für SHK-Hersteller ist ein effizientes Sourcing essenziell, um die Kontinuität der Produktion und die Qualität ihrer Produkte sicherzustellen:

  • Das lokale Sourcing von Werkstoffen kann SHK-Hersteller unabhängiger von internationalen Märkten machen, Lieferzeiten verkürzen sowie die Transportkosten und CO2-Emissionen reduzieren. Eine umfassende Lebenszyklusanalyse ist wichtig, um die Umweltfreundlichkeit lokaler Materialien im Vergleich zu importierten Rohstoffen abzuwägen.
  • Eine diversifizierte Lieferantenbasis erhöht die Resilienz der Lieferkette gegenüber Marktturbulenzen oder Engpässen. Gleichzeitig ist es entscheidend, strategische Partnerschaften mit Schlüssellieferanten aufzubauen. Eine komplexe Lieferkette kann zwar die Risikostreuung fördern, jedoch auch die Nachverfolgbarkeit und Qualitätssicherung erschweren.
  • Moderne Technologien wie IoT, Blockchain und Advanced Analytics ermöglichen eine bessere Rückverfolgbarkeit der SHK-Materialien sowie Planungssicherheit. Allerdings sollten Herausforderungen wie Kosten, Integration in bestehende Systeme sowie Datenschutz- und Cybersecurity nicht unterschätzt werden.

Eine gut gestaltete Lieferkette stabilisiert das SHK-Geschäft und unterstützt die Integration nachhaltiger sowie innovativer Werkstoffe in die Produktionsprozesse.

Nachhaltige SHK-Werkstoffe: Kreislauffähigkeit im Trend

Viele Wege führen zu nachhaltigen SHK-Werkstoffen – im Fokus stehen regenerative Materialquellen, Recycling sowie Bio-Materialien:

  • Recycelte Materialien wie PVC und Polyethylen (PE) finden häufig Anwendung in Abwasserrohren, Drainagesystemen und teilweise auch in Trinkwasserleitungen. Während diese Materialien einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft leisten, müssen SHK-Experten die Qualität und Langlebigkeit im Vergleich zu Neumaterialien sorgfältig bewerten, insbesondere bei hygienekritischen Anwendungen wie Trinkwasserleitungen.
  • Bio-Kunststoffe und natürlicher Kautschuk aus ethischen Quellen werden beispielsweise in Thermostaten, Regelventilen und Dichtungen eingesetzt. Allerdings sind ihre Verfügbarkeit und Verarbeitbarkeit noch nicht flächendeckend etabliert.
  • Aerogele, die teilweise aus recycelten Silikaten bestehen, bestechen durch hervorragende Wärmedämmungseigenschaften. Ihre Anwendung ist jedoch aufgrund der hohen Kosten und der anspruchsvollen Verarbeitung noch begrenzt. Zudem können Aerogele in feuchten Umgebungen anfällig für Leistungsabfall sein, was bei der Planung berücksichtigt werden muss.
  • Regenerative Werkstoffe wie Hanf, Schafwolle und Zellulose halten in der Wärmedämmung von Heizungs- und Rohrleitungssystemen Einzug. Ihre Anwendungsgebiete sind jedoch noch begrenzt. Oft sind Mischsysteme erforderlich, um die gewünschten technischen Eigenschaften zu erreichen.
  • Zur Oberflächenveredelung von Sanitärkeramiken werden zunehmend Glasuren aus recyceltem Glas eingesetzt.
  • Bei Armaturen, insbesondere für Trinkwassersysteme, verringert der Einsatz von Messing mit reduziertem Bleigehalt die Schadstoffbelastung.

Diese Entwicklungen zeigen, wie wichtig es ist, neben den Hauptwerkstoffen auch auf die Details der Materialzusammensetzung und -verarbeitung zu achten.  Neben der Materialwahl ist auch die Reduzierung von Abfall und Energieverlusten ein wichtiger Trend für nachhaltige SHK-Produkte. Hier spielen Branchenstandards eine entscheidende Rolle. Normen wie DIN EN 1057 für Kupferrohre oder DIN EN 10088 für Edelstahl gewährleisten die Qualität der Materialien. Zudem berücksichtigen sie zunehmend Umweltaspekte, die für eine nachhaltige Materialwahl unerlässlich sind.

Die Zukunft der SHK-Werkstoffe liegt in der kontinuierlichen Evolution. „Grüne“ Herstellungsverfahren, die den CO2-Ausstoß bei der Produktion von Metallen wie Stahl und Kupfer reduzieren, gewinnen zunehmend an Bedeutung. Auch die Entwicklung vollständig biologisch abbaubarer Werkstoffe für temporäre Installationen oder sekundäre Anwendungen wird weiter vorangetrieben. Die ISH 2025 bietet eine ideale Plattform, um die neuesten Trends und Innovationen der Welt der SHK-Werkstoffe aus erster Hand zu erleben.